Historische Gebäude sind für mich sehr lebendig. Sie erzählen Geschichten von Menschen aus früherer Zeit. Geschichten darüber, wie sie gelebt, gearbeitet und z. T. auch gedacht haben. Bewegt man sich in diesen Gebäuden, kann man sich gut vorstellen, wie es damals war. Diese Gebäude sind ein Teil unserer Kultur. Viele Gebäude sind in den letzten Jahrzehnten verlorengegangen. Mir geht es bei meiner Arbeit darum, das Bewusstsein und die Wertschätzung gegenüber historischen Gebäuden zu bilden oder zu fördern.

Die historischen Gebäude sind lebendige Geschichtsbücher, die wir befragen können, wenn wir etwas über unsere Vorfahren wissen wollen. Aufgrunddessen ist es wichtig, dieses Kulturgut zu bewahren.

In früheren Zeiten wurde einem Werkstück durch die handwerkliche Bearbeitung „eine Seele eingehaucht“, so dass die Arbeiten eine Ausstrahlung erhielten, die auch heute noch sichtbar und spürbar ist. Auch dieses Bedürfnis ist heute in der industrialisierten Gesellschaft vorhanden.

Gutachten

Zur Klärung der Denkmalwürdigkeit von Objekten und Anlagen erstelle ich auf der Grundlage des Denkmalschutzgesetzes des jeweiligen Bundeslandes denkmalpflegerische Gutachten. Dazu wird die historische Entwicklung des Objektes auch vor dem Hintergrund der städtebaulichen, sozial- und kulturgeschichtlichen Hintergrunds dargelegt. Der Bestand wird im Detail erfaßt und mit dem ursprünglichen Erscheinungsbild in Beziehung gesetzt. Eine kunst- und gartenhistorische Wertung und Einordnung, mit eventuellen Vorbildern, Nachfolgern und anhand vergleichbarer Objekte führt zu den Schlußfolgerungen bezüglich einer Denkmalwürdigkeit des Objektes.

Das Leistungsangebot umfasst:

  • Bestandsaufnahme
  • Fotografische Dokumentation
  • Umfangreiche Recherchen
  • Stellungnahme zur historischen, städtebaulichen und künstlerischen Bedeutung des Objektes
  • Wertende Analyse und Schlussfolgerung

Dokumentation

Durch Dokumentationen wird die Entwicklungsgeschichte eines Objektes, z.B. einer historischen Parkanlage oder eines Gebäudes, nachgezeichnet. Sie sind die Grundlage, um materielle historische Zeugnisse in ihrer Vielfalt für die Nachwelt zu sichern und zu erhalten. Dazu wird der Bestand erfasst, analysiert und bewertet. Die Auswertung historischer Quellen in Form von Kartenmaterial, Grundrissen oder Schrifttum liefern weitere Erkenntnisse. Das Ergebnis ist eine Dokumentation mit einem Zeitschichtenplan. Darin sind für alle Bestandteile des Objektes jegliche Entstehungs- und Überformungsphasen ausgewiesen.

Inventarisation

In der Inventarisation wird der Bestand von Objekten anhand von relevanten Kriterien vollständig erfaßt und mit evt. vorhandenen Inventaren, z.B. Denkmallisten abgeglichen. Das Ergebnis ist eine sehr umfangreiche Inventarisation, die für fachlich unterschiedliche Interessensvertreter eine fundierte Entscheidungsgrundlage ist.

Projekte

Bauforschungsgutachten Frühneuzeitliche Hofanlage Husum

Die Hofanlage aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstand an einer Durchgangsstraße durch Husum, direkt hinter dem Markt gelegen. Der Hof wurde in der Folgezeit nicht nur landwirtschaftlich, sondern auch als Gasthaus mit eigener Brauerei und Viehhandel genutzt. Diese Mehrfachnutzung ist vor dem Hintergrund der Entwicklung Husums zu sehen: Die Ausdehnung des Viehhandels und eine wirtschaftliche Blüte Husums mündeten in den Bau einer Viehmarktanlage in Husum und der Marschenbahn zum Transport des Viehs. Husum avancierte im 19. Jahrhundert zum drittgrößten Viehmarkt Deutschlands.

Bei der untersuchten Anlage handelt es sich um die letzte geschlossene Gesamtanlage dieses Gebäude- und Funktionstyps in Husum und ist städtebaulich und kulturgeschichtlich bedeutsam

Bauforschungsgutachten Siedlung Martinplatz Langenfeld

Diese 35 Mehrfamilienhäuser umfassende Anlage wurde ab 1949 bis Ende der 50er Jahre in mehreren Bauabschnitten in Langenfeld gebaut. Die Siedlung steht aus städtebaulichen, historischen, wirtschaftlichen und sozialgeschichtlichen Gründen unter Denkmalschutz. Die Häuser sind ein wichtiges Zeugnis der städtischen Wohnhaussiedlungen der Nachkriegszeit in Langenfeld. Seit dem Zweiten Weltkrieg war die Siedlung in ihrer Gesamtanlage im Außenbereich ohne tiefgreifende bauliche Veränderungen erhalten geblieben. Es war eine denkmalpflegerische Aufgabe, die damalige Wohnungskonzeption mit den heutigen veränderten Nutzungsansprüchen in Einklang zu bringen.

Dokumentation Ostruhranlagen, Mülheim an der Ruhr

Anläßlich einer geplanten Überbauung der Ruhrstraße in Mülheim bis in die Ostruhranlagen hinein war eine Bestandserfassung und Dokumentation zur Existenz dieser Parkanlage erforderlich geworden.

Die Ostruhranlagen in Mülheim an der Ruhr sind nach den Plänen des Mülheimer Gartendirektor Keßler im Jahre 1914 entstanden. Trotz mehrfacher kleiner Umgestaltungen waren die Grundstrukturen der Parkanlage und der Planungsgedanke von 1914 im wesentlichen erhalten geblieben. Die Gestaltung dieser langen schmalen dreieckigen Fläche zielte auf geometrische Raumbildung und −gliederung, die trotz Störungen nahe des Stadtbads noch klar ablesbar waren. Dazu gehören das Oval des Rosengartens, der Blumengarten mit den Wegen sowie die Mauer am Ruhrufer mit der Promenade und dem noch sichtbaren Treidel- bzw. Leinpfad. Die Ostruhranlagen gehören neben Köln zu den wenigen gut erhaltenen architektonisch gestalteten Anlagen im öffentlichen Raum.

Seit 2007 sind die Anlagen denkmalgeschützt.

Der Baumbestand wies einige Bäume als Naturdenkmale auf, die die Anlage zum Zeitpunkt der Untersuchung als eine Besonderheit in Mülheim auswiesen. Diese Bäume stammen aus der Anfangszeit der Parkgestaltung und machten die Anlage auch in botanischer Hinsicht besonders wertvoll. Auch etliche Gehölze dieser Parkanlage sind aufgrund ihres Alters von besonderem Wert und prägten den Park sehr nachhaltig. Ein Teil dieser Bäume stammt demnach aus dem letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts. Durch das Alter der Bäume hat das Gelände somit auch einen hohen ökologischen Wert aufzuweisen.

Friedhofsführer der Stadt Bonn

In einem Führer werden die über 40 Friedhöfe der Stadt Bonn vorgestellt, von denen 17 unter Denkmalschutz stehen. Die historische Entwicklung eines jeden Friedhofs zeigt den recht eigenen Charakter der jeweiligen Anlagen, die parkähnlich angelegt sind und die Stadt Bonn als Grünanlagen bereichern. Für Interessenten wird auf die gegenwärtigen Begräbnisformen eingegangen. Prägnante Abbildungen zeigen das Charakteristische jeder Friedhofsanlage.

Inventarisation und Bewertung der denkmalgeschützten Friedhöfe der Stadt Bonn

Zu der Frage der zukünftigen Nutzung der Friedhofsflächen wurde eine Bestandsaufnahme und Auswertung von 16 denkmalgeschützten Friedhöfen Bonns durchgeführt. Dies umfaßte eine Darstellung der Entwicklungsgeschichte eines jeden Friedhofs unter besonderer Berücksichtigung der historischen, lokalen und überregional bedeutsamen Persönlichkeiten. Auf der Grundlage der Denkmallisten erfolgte nach den Ortsbesichtigungen mit fotografischer Aufnahme eine Kategorisierung der Lagepläne nach historischen und nutzungsrelevanten Gesichtspunkten. Der Bestand des historisch bedeutsamen Friedhofsgrüns war ebenso Gegenstand der Untersuchung wie die Auswertung der Friedhofspläne und die kunsthistorische Einordnung der erhaltenswerten Grabstätten. Diese Untersuchungsaspekte mündeten in einer Einschätzung jedes einzelnen Friedhofs bezüglich seiner künftigen Nutzung und Konzeption, was auch eine Entscheidungshilfe für die Separierung von Denkmalflächen für andere Nutzungsinteressen darstellt.

Folgenutzungskonzept für den ehemaligen Friedhof Brühl-Kierberg

Bei dem seit Sommer 2021 entwidmeten Friedhof stellte sich die Frage nach der zukünftigen Nutzung dieser Fläche mit hoher Aufenthaltsqualität. Es wurde eine sowohl die Geschichte aufgearbeitet als auch eine Bestandsaufnahme aller vorhandenen Elemente, sämtlicher Gehölze und der noch verbliebenen Gräber und Gartenbauwerke durchgeführt. Auch unter Berücksichtigung der Wünsche der Anwohner und den Anforderungen bezüglich des Klimawandels wurde ein Konzept erarbeitet, so daß die hohe atmosphärische Dichte mit dieser Historie des Geländes erhalten blieb und gleichzeitig in Randbereichen dezente Spielmöglichkeiten für Kinder und eine kleine Nutzfläche berücksichtigt wurden.